Trinkwasserinstallationen – die wichtigsten Wartungen und Inspektionen auf einen Blick

Frisches Trinkwasser direkt aus der Leitung – bei uns in Deutschland zum Glück selbstverständlich. Für die uneingeschränkte Funktion sind regelmäßige Inspektionen und Wartungen des Systems ein Muss. Die wichtigsten Maßnahmen – sortiert nach dem entsprechenden Zeitintervall – haben wir hier für Sie zusammengestellt.

 

Leitungswasser

 

Alle zwei Monate

Rückspülfilter: Der Rückspülfilter sollte im Abstand von zwei Monaten überprüft werden. Je nach Grad der Verunreinigung kann es unter Umständen jedoch erforderlich sein, den Rückspülvorgang bereits früher auszulösen. Nach entsprechender Instruktion kann der Betreiber diesen Vorgang selbstständig durchführen.

 

Alle sechs Monate

Sicherheitsventil: Sicherheitsventile müssen beim Aufheizen des Speicher-Trinkwassererwärmers tropfen. Dieses gilt es im halbjährigen Rhythmus zu prüfen. Wurde im Vorfeld ein Membran-Ausdehnungsgefäß eingebaut, verhindert es dieses Tropfen. Um einem Festsetzen des Sicherheitsventils vorzubeugen, empfiehlt sich ein regelmäßiges Anlüften. Dabei sollte jedoch beachtet werden, dass das Ventil nach diesem Vorgang wieder richtig abdichtet. 

Rohrtrenner GB: Betreiber sollten die Überprüfung der Armatur halbjährlich durchführen lassen. Hierzu wird – während einer Wasserentnahme – die dem Rohrtrenner vorgeschaltete Absperrarmatur geschlossen. Dabei muss der Rohrtrenner in Trennschaltung schalten und bei der Wiederherstellung der Ausgangsbedingungen dicht schließen. Außerdem ist sicherzustellen, dass nach Beendigung der Wasserentnahme zurück in die Trennstellung geschaltet wird.

Kerzenfilter: Nicht rückspülbare Kerzenfilter gelten Im Trinkwasserinstallationssystem als pflegebedürftiges Bauteil. Neben einer regelmäßigen Prüfung des Verschmutzungsgrads sollte alle sechs Monate der Filtereinsatz gewechselt werden.

Ionentauscher: Als Ionentauscher werden Enthärtungsanlagen bezeichnet, die im sechsmonatigen Intervall gewartet werden müssen. Die jeweiligen Anforderungen sind abhängig vom Hersteller und werden von diesem auch geschult. Bei Mehrfamilienhäusern gelten etwas größere Wartungsintervalle. Außerdem sollte regelmäßig eine Inspektion erfolgen, bei der Reglereinstellungen sowie Verschnittswasserhärte überprüft und Regeneriersalz nachgefüllt werden kann.

 

Einmal im Jahr

Rohrtrenner GA: Da sie im Gegensatz zu den Rohrtrenner GB normalerweise keine Schaltbewegungen ausführen, ist das Risiko auftretender Leckagen bei Rohrtrennern GA sehr gering. Allerdings kann sich die Armatur im Laufe der Zeit festsetzen, was im Ernstfall die Umstellung auf Trennschaltung verhindern würden. Ein Absinken des versorgungsseitigen Wasserdrucks muss daher jährlich simuliert werden.

Rückflussverhinderer: Einmal pro Jahr so sollten kontrollierbare Rückflussverhinderer EA auf dichten Abschluss kontrolliert werden. Hierfür nimmt man den Druck von der vorgeschalteten Leitung und öffnet die Prüföffnung. Bei einem intakten Rückflussverhinderer tritt an der Prüföffnung kein Wasser aus und ein Leerlaufen der nachgeschalteten Rohrleitungen wird verhindert.

Systemtrenner: Wird ein Systemtrenner der Bauform BA überprüft, muss das Entlastungsventil die Mitteldruckzone zur Atmosphäre öffnen, sobald der Differenzdruck zwischen Eingangsdruckbereich und Mitteldruckzone 140 mbar erreicht ist. Zur Feststellung wird ein entsprechendes Messgerät benötigt.

Dosiergeräte: Einmal im Jahr müssen die Dosiergeräte eines Trinkwassersystems gewartet werden. Zusätzlich muss im halbjährlichen Intervall eine Inspektion durchgeführt werden.

Druckminderer: Gemäß DIN 806-5 müssen Druckminderer jährlich inspiziert und gewartet werden. Zudem muss das Schmutzfängersieb gereinigt sowie die Innenteile herausgenommen und auf einwandfreien Zustand geprüft werden. Anschließend gilt es zu prüfen, ob die Armatur den eingestellten Wasserdruck in der jeweiligen Durchflusssituation halten kann.